Montag, 22. Februar 2010

Listen to the music of the moment

Nur kurz.
Gestern hatten wir Schulausflug. Erst waren wir im Kakum Nationalpark und dann Schwimmen im Pool in einer Lodge in Cape Coast.
War ein sehr schoener, sehr lustiger Tag.
Besonders als Justice Laurita und Eben in der Umkleidekabine eingeschlossen hat und die Tuer aufgebrochen werden musste.
Heute habe ich frei, weil wir Midterm haben. Kommt mir ganz gelegen, weil ich sehr viel zu erledigen habe.
Das Wochenende werde ich am Strand und bei Hannah und Larissa verbringen.
Wir haben inzwischen endlich den Schulbus! Gestern wurde er beim Ausflug eingeweiht. Mit toller Aufschrift und allem drum und dran. Die Kinder und die Lehrer sind alle unglaublich dankbar und happy darueber. Ich und das Gymansium Bad Waldsee sind bis ans Ende unserer Tage in allem was wir tun gesegnet.





Nochmal einige Bilder die waehrend Connys Urlaub in Ghana entstanden sind








Wer hat die schoene Flasche?



Grenzgebirge zu Togo




Wli Waterfalls





Monkey Sanctuary



Sportskanone

Donnerstag, 18. Februar 2010

M'bem di fora


Margot, Britta und ich mit der Familie von Margots Koechin




Geschenkte Armbaender



Hodzo Achiandze aka Margots Dorf



Kakao, der getrocknet und dann verkauft wird





Bei Margot (Freundin, die auch Freiwillige ist, hier gerade am kochen) im Dorf







Fante Unterricht



Fried Rice mit Chicken, Coleslaw (Kohlsalat mit Ketchup und Mayo) und Shito (scharfe Fischsauce)- das ghanaische Allround Gericht




Thomas Gottschalk



Das, meine Freunde, ist ein Trotro





Bei Conny gibts im Studivz noch andere Bilder zu sehen.

Thursday night, everythings right






Cape Coast Castle


Cape Coast





Mit freundlicher Genehmigung von Conny
Es kommen bald noch mehr.

Meine Lieben,

es gab länger keinen Blogeintrag mehr, doch das wird nun nachgeholt.
Am 4. Feburar kam meine lange herbeigesehnte liebe Conny um mich zu Besuchen. Im Gepäck hatte sie ein wunderwunderbares Paket aus Deutschland für mich, unter anderem mit Haribo, Rittersport, einem tollen Tagebuch, (mein Verschleiss an Tagebüchern ist recht groß) und einem 8 GB USB Stick, den ich beim ersten Mal benutzen im Internet Café vergessen habe und der daraufhin von einem weniger netten Mitmenschen entwendet wurde. (Du Schwein!). Conny und ich haben die ersten Tage zusammen in der Green Turtle Lodge, wo ich mit den anderen Freiwilligen vor 3-4 Wochen war, genossen. Die nächsten Tage war Conny mit in meinem Projekt und nachmittags haben wir Cape Coast unsicher gemacht. Am Freitag wurde sie leider krank. Gleich nach ihrer Genesung sind wir in die Volta Region, die ganz im Osten Ghanas liegt, aufgebrochen. Die ersten beiden Tage hat Britta uns noch begleitet, die dann zu ihrem Zwischenseminar, dass ebenfalls in der Volta Region stattfindet, gefahren ist. Am Samstag haben wir Zwischenstopp in Accra gemacht, wo wir nach einer kleinen aber ergiebigen Shoppingtour, zuerst chinesisch Essen und dann tanzen waren.
Zuerst waren wir in einem Reggaeschuppen, wo die Musik echt toll, aber nichts los war, was hier beim Tanzen aber sehr angenehm ist. Danach sind wir in einen Club, wo wir um die 10 Cedi Eintritt herum gekommen sind mit dem Versprechen dass WIR Party machen werden.
Tatsächlich waren wir dann die einzigen die Party gemacht haben, aber ich fands richtig gut.
An diesem Abend hat es unglaublich geregnet, so dass es in den Club (immerhin in der ehemaligen amerikanischen Botschaft und auch sonst schickimicki) ordentlich reingeregnet hat.
Auf dem Weg vom Taxi zum Guesthouse sind wir durch nahezu knöchelhohe Pfützen gerannt.
Am nächsten Morgen sind wir Margot in ihrer Community Hodzo Achiandze besuchen gefahren.
Es war das erstemal, dass wir durch solch eine Community nicht nur durch gefahren sind und es war wirklich beeindrucken. Eine Community gehört zu einem Dorf oder einer Stadt, ist aber so klein, dass es nicht als Dorf zählt. Hodzo Achiandze liegt recht abgeschieden, 45 Minuten von Ho aus im Nirgendwo gelegen, wo man nur mit „offroadbezwingenden“ Taxis hinkommt. Es gibt es kein fließend Wasser, das Wasser wird aus dem Brunnen in Schüsseln oder Kanister gepumpt, es Leben ca. 150 Menschen im Dorf wovon ca. 80 Kinder sind. Viele Leute leben in Lehmhütten und gekocht wird local, auf einer Art kleiner Grill, wie ich ihn schonmal beschrieben habe. Ich hab das alles davor natürlich schon gesehen, aber das einen Tag richtig mitzuerLEBEN war aufregend. Da merkt man erst wie modern das Leben in Cape ist. Margots Gastfamilie war ganz, ganz nett, haben uns alle sehr lieb begrüßt, Hände geschüttelt, bekocht, und zum Abschied am nächsten Morgen hat jeder von uns ein Armband zur Erinnerung bekommen. Am Montag sind wir dann von Ho Richtunng Hohoe nach Wli Afegame gefahren. Im Tafi- Atome Affenreservat haben wir einen Zwischenstopp eingelegt. Dort haben wir Meerkatzen (die Kleinen mit den langen Schwänzen) gesehen und mit Bananen gefüttert, wobei ich ihnen kampflos die ganze Banane überlassen habe!
Der Osten ist landschaftlich ganz anders als der Süden. Es gibt hohe, karge Berge, die nur aus Fels mit einer dünnen stellenweisen Grasschicht bedeckt sind. Es war richtig schoen mal wieder Berge zu sehen :)
Besonders das Grenzgebirge zu Togo ist schön, der höchste Berg Ghanas, der Mount Adadjato liegt dort.
Von Wli Afegame aus, wo wir in einem sehr schönen Hotel gewohnt haben, sind Conny und ich am Dienstag zum Wli-Wasserfall gelaufen. Auf dem Weg habe ich einen meiner drei Glücksbringer, der mir sehr, sehr viel bedeutet, verloren, was meine Stimmung sehr getrübt hat.
Der Wasserfall ist wunderschön. Eigentlich kommt das Wasser von togolesischer Seite, er fällt aber auf ghanaischer Seite runter, so dass die Ghanaer, die Glückspilze, die Kohle damit machen. Wir waren also Luftlinie wenige hundert Meter von Togo (aka France, wie es in Margots Dorf genannt wurde), entfernt. Der Berg von dem das Wasser runterstürzt wird von ganz vielen Fledermäusen bewohnt (kleiner Einschub, in Accra gibt es eine Straße, wo die ganzen Bäume voller riiiießiger Fledermäusen hängen, die nachmittags rumfliegen und den Himmel dunkel färben. Das ist wirklich verrückt!).
Am Nachmittag haben wir uns wieder auf den Weg nach Accra gemacht, von wo aus wir am Mittwoch zurück nach Cape Coast gefahren sind um ein paar letzte Besorgungen für Conny zu machen.
Den letzten gemeinsamen Abend haben wir bei einem schönen Essen im Castle Restaurant verbracht. Ich bin glücklich, dass Conny mich besuchen konnte und habe die Zeit mir ihr sehr genossen. Außerdem freue ich mich, dass Conny Ghana sehr gefällt. Mission erfüllt.


Nach 5 Monaten die wir (zum Teil) nun hier sind, scheinen langsam das Immunsysteme schlapp zu machen. In den letzten 3 Wochen hatten wir unter den Freiwilligen 2 Typhus und 6 Malariafälle. Mich eingeschlossen. Ich war bei einer Ärtzin in Accra, da sie mein Blutbild, dass das letztes Mal nicht gut war, nochmal überprüfen wollte. Als ich gesehen habe, dass auf dem Auftragszettel für das Labor „Malariaüberprüfung“ stand, habe ich zu den Laboraten gesagt
„Das muss ein Irrtum sein, mir gehts gut. Das braucht ihr echt nicht zu machen.“ Sie wussten es besser und meinten „Wenn die Ärtzin es sagt, machen wir das auch.“ Da ich mich wirklich fit fühlte war ich sehr überrascht als die Ärtzin dann bei der Auswertung meinte „Also dein Blutbild ist wieder viel besser, aber was mir Sorgen macht ist die Malaria“.
Ich musste erstmal richtig lachen, weil ich damit Malariaopfer Nr. 4 innerhalb einer Woche war.
Eventuell war mein Kranksein im Januar Malaria, und die Erreger waren jetzt noch im Blut weil ich es damals nicht behandelt habe. Um es nicht zu verschleppen und damit gefährlich zu machen, habe ich die Medikamente genommen, Symptome kamen keine mehr.

Noch eine lustige Geschichte. Als Britta und ich letztens im Bett lagen, haben wir über Einbrecher gequatscht. Ich meinte, dass ich keine Angst davor habe, immerhin haben wir Moskitonetze und Gitter vor den Fenster und sind im 1. Stock. Auch als von draußen merkwürdige Geräusche ins Zimmer drangen blieb ich dabei „Ich habe keine Angst!“. Irgendwann wurden die Geräusche dann aber doch so merkwürdig, dass wir aus dem Fenster gespickelt haben. Und was sehen wir am Haus (Versicherungsbüro) gegenüber? Ein schwarz gekleideter Mann mit Rucksack auf dem Rücken, der sich abseilt. Das war soooo unglaublich surreal und superlustig.
Erklärungsversuche, wie „Der gute Mann hat sich eingeschlossen“ o.ä., kann ich entkräften, da das Spektakel in der Nacht von Samstag auf Sonntag um 2.30 Uhr stattgefunden hat.

Außer von kuriosen Ereignissen, zu dem auch das Platzen eines Trotroreifes (in einem von uns besuchten Trotro) gehört, waren die letzten Wochen vorallem von der Wohnungssuche und der Suche eines geeigneten Schulbusses, bzw. der Organisation des Kaufes geprägt.
Britta und ich leben nun seit 4 Monaten in einem Zimmer mit geschätzten 15 qm² Tag und Nacht zusammen. Ich hätte mir niemals vorstellen können, dass das mit irgendjemand so gut klappen kann, doch wir scheinen perfekt zu harmonieren. Trotzdem wird das Ganze mit der Zeit etwas eng, was einer der Gründe ist, weshalb wir nach einer neuen Unterkunft suchen.
Trotzdem fürchten wir uns schon jetzt vor dem Tag an dem wir alleine zu Bett gehen und aufstehen müssen. Man gewöhnt sich so schnell an das „Nicht-alleine-sein“, dass man es sich gar nicht mehr anders vorstellen kann. Aber wie es im Moment aussieht werden wir sowieso hier bleiben müssen, womit sich diese Sorge erledigt hat.

Auf der Suche nach einem Schulbus war ich mit dem Besitzerehepaar meiner Schule in Accra und Takoradi, wo wir dann schließlich fündig geworden sind. Nach einigen Tagen Verzögerung, weil auf der Bank natürlich NICHT alles so easy läuft, wie es mir zuvor versichert wurde, können wir den Bus hoffentlich nächste Woche entgültig kaufen.


Noch eine kleine Anekdote aus meinem Leben als Kunstlehrerin.
Eines morgens sitze ich in der Schule mit den Kindern zusammen, als plötzlich ein Mädchen anfängt mir zu erzählen, wo das Bild ist, dass sie am Tag zuvor in meinem Unterricht gemalt hat
"Madam, Madam, me, my picture is in the house!"
Der Nächste "Madam, Madam, me, my picture is at school!"
Dann kommt die kleine Tracy und strahlt mich über das ganze Gesicht an "Madam, madam, me, my picture is in the dustbin".

Bei euch, zumindest bei meinen süddeutschen Lesern, war ja gerade FASNET! Ich sage bewusst nicht Fasching oder Karneval oder woiß dr Deifel waas, des hoißt oifach Fasnet!
Außerdem isch dr Deifel jo bekanntlicher maßa a Aichhörnle.
Ihr Narren, ich hoffe, ihr hattet viel Spaß, bzw. für die armen Tröpfe unter euch, die Prüfung hatten hoffe ich, dass alles gut gelaufen ist und ihr danach ordentlich gefeiert habt.


Nachträglich eine glückselige Fasnet, eine Maß Cuba Libre und Hexenschuss für alle!


Cheers und AHA!

Eure Sophie