Dienstag, 22. Dezember 2009

Feliz Navidad

Meine Lieben,

mein Wochenende war geprägt von viel Party, viel Tanzen, vielen Unternehmungen und vielen schönen Momenten mit tollen Menschen. Mir geht es derzeit sehr gut, was vor allem daran liegt, dass mich in 2 Tagen 3 ganz wunderbare Menschen besuchen kommen und dazu noch ein anderer sehr großer Schatz gerade seinen Besuch hier plant.

Die Kinder bereiten mir zum Großteil sehr große Freude. Ich kenne die Kinder, ihre Macken, und Vorlieben (bei den meisten Hoppe Hoppe Reiter) mittlerweile und verstehe sogar ihr Fantegebrbabbel manchmal, was mich jedes mal freut. Wir haben regelmäßig Fante-Unterricht und auch unsere Cultural Dance Stunden werden im Januar losgehen. Nach einem Vierteljahr hier gibt es also langsam so etwas wie teilweise Routine und Alltag. Man ist selbstsicherer bei der Arbeit, weiß was zu tun ist, wie mit welchem Kind und welchem Kollegen umzugehen ist und auch wo man was in der Stadt bekommt und wie man sich zu verhalten hat. Was nicht bedeuten soll, dass ich nicht noch oft genug in Fettnäpfchen, oder nennen wir sie Friteusen, trete. Geschweige denn weiß ich über den „ghanaian way of life“ Bescheid oder Verstehe die Kultur.

Am Samstag hatten wir einen ghanaischen Kochkurs. Ich kann euch sagen, ihr könnt euch schon darauf freuen von mir bekocht zu werden, Freunde! Es gab Fried Rice, Fried Chicken, Jollof Rice, Redred (Beans mit fried plantain), Groundnutsoup (Groundnut heißt hier Erdnuss) mit rice balls, Bisab drink (Holundertee mit Zucker und Ingwer), Yam balls, Vegetable stew und noch so Sachen von denen ich den Namen vergessen habe.

Am Sonntag haben wir „Kühlwein“ und Plätzchen gemacht. Trotz Weihnachtsmusik will bei mir keine Weihnachtsstimmung aufkommen, was wohl daran liegt, dass es hier ungefähr 60 Grad mehr hat als dahoim. Ein Highlight ist es aber jeden Morgen meine beiden großartigen Adventskalender aufzumachen. Morgen haben wir in der Krippe Weihnachtsfeier, die Kinder der Primary School spielen Jesus Geburt als Theater vor, was auch vom regionalen TV- Sender gefilmt wird. Dann wird noch gesungen und es gibt einen Gottesdienst, für den die Rutsche einem rießigen Pavillon für den Gottesdienst weichen musste.

Ich möchte noch von der Beerdigung berichten, bei der ich bei den Vorbereitungen geholfen haben.
Zuerst einmal muss man sagen, dass eine Beerdigung in Ghana 3 Tage lang geht. Von Freitag bis Sonntag. Freitag Abend ist „wakekeeping“ (engl. wach bleiben) , dass heißt die Trauergäste sitzen unter Pavillons die ganze Nacht (wirklich die ganze Nacht) und beten für den oder die Verstorbene.
Samstag ist ein Gottedienst und die Beerdigung, danach finden im Haus der oder des Verstorbenen „rituals“ statt, ich habe mir sagen lassen, dass dort die Schwiegersöhne zum Beispiel beweisen müssen, dass sie für die Töchter sorgen können. Anschließend gibt es irgendwo Essen und Erfrischungen. Am Sonntag ist dann nochmal ein“Thanksgiving service“ (Dank- Gottesdienst wenn man es so übersetzen will) und danach nochmals Erfrischungen.

Die Verstorbene bei der Beerdigung von der ich berichte ist bereits am 20. September 2009 gestorben und war bis jetzt eingefroren. Das ist nötig, da viele Verwandte im Ausland leben (meist USA oder Kanada) und eine Beerdigung dieser Größe natürlich ein rießengroßer organisatorischer Aufwand ist. Um nur ein paar Dinge zu nennen, es gibt T- Shirts mit dem Gesicht der Verstorbenen, ihr Gesicht wird auf die Hauswand gemalt, die Leiche wird zur Aufbahrung im Krankenwagen zum Haus gefahren, überall in der Stadt werden Plakate mit der Einladung zur Beerdigung, allen Trauernden und dem Ablauf der Beerdigung aufgehängt, sogar auf dem lokalen Tv Sender lief die Einladung zur Beerdigung. Man muss aber sagen, dass das schon eine Beerdigung von einer Größe war, die so nicht normal ist. Meine Aufgabe war es bei der Aufreihung und dem Abputzen der 500 Plastikstühle zu helfen, die für das „wakekeeping“ aufgestellt wurden. Es waren anscheinend auch ca. 500 Leute bei der Beerdigung, was zeigt, welchen Stellenwert eine Beerdigung, besonders von Menschen die gesellschaftlich sehr engagiert waren, hat. Die ärmeren Leute (Ich vermute, es sind die ärmeren, ich weiß es leider nicht genau) tragen den Sarg auf der Straße zu lauter Musik, gefolgt von einer großen Menge an tanzenden, zum Teil schwarz gekleideten Menschen. Getränkekisten und die Verpflegung werden im selben Umzug auch noch mitgetragen. Wenn ich so einen Umzug sehe, bekomme ich jedes mal eine Gänsehaut.

Die Kleider sind rot-schwarz an Freitag und Samstag, Sonntags werden Kleider aus einem speziellen schwarz-weißen Beerdigungsstoff getragen, die Frauen tragen Kopftuch.
So viel von der Beerdigung.

Ich wünsche euch allen an dieser Stelle ganz schöne, erholsame Weihnachtstage. Ich werde mit Freunden und Familie (uuuuh- Familie!!) in Winneba am Strand feiern. Als Geschenke gehen an jeden von euch viele Küsse und Grüße und ganz viel Wärme und Sonnenschein raus!
Ich vermisse euch, in dieser Zeit noch viel mehr.

Mittwoch, 16. Dezember 2009

Meine Stadt, mein Viertel, meine Gegend, mein Blog

Mit neuem Blogtitel, neuen Bildern, der Bekanntgabe meiner neuen Schulhomepage und mit einem neuen Header.

Punkt 1. Schulhomepage


http://calvary-international-school-cc.webs.com

Punkt 2. Bilder


Ich bin gespannt auf den 23. Juni 2010


Sandengel





Rabea, Britta, Sophie


Ko-Sa Beach Resort








Britta, Sophie, Lea


Malte, Fabian


Agnes, Lea, Larissa



Punkt 3. Blogtitel


Wieder ein Zitat aus dem Buch "Eat, Pray, Love" von Elizabeth Gilbert

Ich verlink ich euch noch den Blog von Robert, einem anderen Ghana-Freiwilligen.

Montag, 14. Dezember 2009

I Looked Around, The Faces I Know, I Fell In Love With The People In The Front Row


Meine Larissa




Meine Hannah


Waehrend ich Soyamilch zum Fruehstueck trinke...


Bald gibt es nochmal eine Ladung Bilder.

Ich wuensche euch eine schoene Woche.
Liebe Gruesse aus Cape Coast

Donnerstag, 10. Dezember 2009

The World Is No Nursery

Diesen wunderbaren Blogtitel habe ich vorgestern in meinem sehr unterhaltsamen Buch (Eat, Pray, Love von Elizabeth Gilbert) gelesen und musste sehr herzlich lachen.

Unser langes Wochenende in Takoradi war sehr schön. Nach dem wir uns in dann doch noch in Cape getroffen haben (das Handynetz sowie fließend Wasser und Strom ging mal wieder 2 Tage lang nicht...), sind wir nach Takoradi aufgebrochen. Unser Hotel hat sich als Bordell inklusive Kirche entpuppt, was aber nicht so schlimm war, wie es sich anhört.
An unserem ersten Abend waren wir in einem Club (zuvor haben wir hervorragende Sandwiches, oder auch sand witches wie es in der Karte eines Restaurants hier heißt, gegessen), am zweiten Tag wurden wir von einem Wachmann durch den Hafen (anscheinend arbeiten dort alleine 200 Wachmänner) geführt. Takoradi hat den größten Ghanas in dem täglich Schiffe aus Deutschland, USA, Großbritannien und sicher auch noch von anderswo ankommen. Sie exportieren Kakao, Mangan und wahrscheinlich noch viel mehr.

Am Samstag Abend waren wir auf einem Konzert: Samini. Abgesehen davon, das der Spaß um 7 Uhr anfangen hat (viel mehr anfangen hätte sollen, wir kamen zum Glück eine Stunde später, als immer noch nicht eingelassen wurde) und derjenige der auf dem Plakat angekündigt war, Samini, um 1.30 Uhr angefangen hat zu spielen, als manche meiner Freunde schon im Bett waren, war es sehr cool.
Es haben viele, anscheinend unbekannte Bands jeweils ein Lied gespielt, bis dann der anscheinend sehr bekannte Samini angefangen hat zu spielen. Er sah zwar leider nicht so aus wie auf dem Plakat, die rot-grün-gelbe Plakatfärbung haben wir aber erfreulichers Weise ganz richtig mit Reggae in Verbindung gebracht.
Was sehr lustig war, war dass wir am Freitag Abend in diesem Club nen Typen gesehen haben von dem ich dachte „Der sieht nach ner coolen Socke aus“- und siehe da, er war 24 Stunden später einer der Artists.

Fotos aus und von Takoradi gibt es bald.

Am Sonntag haben wir einen neuen Strand in der Nähe entdeckt, mein bisheriger Favorit. Ko-Sa!

Meine Homepage ist so gut wie fertig, nach dem letzten Feinschliff wird der Link hier gepostet. Man darf gespannt sein :)


Die besten Gruesse aus Cape Coast

Donnerstag, 3. Dezember 2009

Rewrite history without a pen

Die letzte große Anschaffung Nummer 4567433: Nachdem wir uns schon Matten gekauft haben um auf das Dach zu liegen, um der Hitze zu entkommen, haben wir nun endlich einen Ventilator. Nachdem wir das in der Hand genommen haben hing nach sage und schreibe einem (!!) Tag ein Ventilator an unserer Zimmerdecke.

Die Führung im Castle wurde von Sonntag auf Dienstag verschoben, da Ismatu, die Projektleiterin, sich verletzt hatte.D as ganze sah dann so aus, dass sie die Führung mit Amerikanern und Ghanaern schon gemacht hatte und wir in der europäischen Gruppe, die aus drei Deutschen und einer sehr netten Schwedin bestand, waren.
Die Führung ist, wie der Reiseführer angekündigt hatte, beklemmend, beeindruckend und furchtbar.
Zum einen empfand ich das was der Führer erzählt hat und auch die Zahlen nur sehr schwer vorstellbar und zum anderen ist da dieser krasse Gegensatz: Die schöne, große, beeindruckende weiße Burg mit dem wunderschönen Ausblick auf das blaue Meer- und dann bekommt das ganze plötzlich ein ganz anderes Gesicht, wenn erzählt wird, wie die Menschen durch unterirdische Tunnel zum Ausgang gebracht (nach dem sie durchschnittlich 3 Monate Licht mit tausenden Anderen in einem kleinen Raum „leben“ mussten) und dann mit den Kanus zu den großen Schiffen gefahren wurden.

Es fällt mir schwer Adjektive zu finden für das was ich bei der Führung empfunden habe und auch wie ich die Führung fand. Welche Worte sind würdig zu beschreiben wie es ist einen Raum zu sehen in dem hunderte Menschen umgekommen sind oder aus dem Menschen um die halbe Welt geschifft wurden wo sie unter ebenso miesen Bedingungen „leben“ mussten?
Welches Adjektiv ist passend um seine Empfindung zu beschreiben, wenn der Führer erzählt, dass heute aus dem Boden (auf dem wir gerade stehen) entnommene Proben Knochen, Blut, Stuhl, Urin, Erbrochenes und Schweiß enthalten?

Wir sind Kinder unserer Zeit, die in der glücklichen Lage sind das Tun anderer moralisch werten und uns Fragen zu dürfen warum die Sklaverei so lange existieren konnte, warum Menschen fähig waren ihre eigenen Landsleute im „Triangular Trade“ zu verkaufen.
Als Produkt unserer Zeit vergisst man wohl oft, dass wir wohl auch vom Sklavenhandel profitiert hätten, hätten wir 300 Jahre früher in Europa gelebt. Der Kaffee und die Baumwolle die damals aus den USA nach Europa kamen wurden nämlich von genau den Sklaven auf Plantagen geerntet, die von der Westküste Afrikas verschleppt wurden.
Und ob er oder sie dann noch für die Abschaffung der Sklaverei eingestanden wären, wer kann das mit Sicherheit sagen?

Das lässt sich recht einfach auf die heutige Zeit übertragen. Es ist allgemein bekannt, dass ein großer schwedischer Kleiderhersteller seine Produkte von Kindern herstellen lässt, doch wer verzichtet tatsächlich darauf die schönen Kleider und Accessoires zu erschwinglichen Preisen genau DORT zu kaufen. Oder ein großes schwedisches Möbelhaus, dass Tropenholz verwendet aber dies doch sooo schön und so schön günstig ist? Oder der Hersteller von Milchprodukten mit einem gängigen deutschen Familiennamen, der eine rechtsradikale Partei unterstützt, aber der einzige Anbieter von Buttermilch mit Fruchtgeschmack in genau dem Kühlregal ist vor dem wir gerade stehen?


Genug Gesellschaftskritik für heute, ich hoffe, ihr genießt die winterlichen Temperaturen. Trinkt einen Kaba (mit Biomilch, bitte) für mich mit.

Eure Sophie

Montag, 23. November 2009

On ne saura jamais


Cape Coast Beach



Die tolle Breakfast-Lunch-Dinner-Aussicht in Moree



Anfang Oktober in Accra bei einem kleinen aber feinen Privatkonzert



Posuban Shrine in Mankessim



Spinne in Larissas Zimmer (die Tube daneben ist eine sehr grosse Tube)


1.Advent! Das bedeutet überteuerte Spekulatius an der Tankstelle kaufen und ans Meer sitzen... Wie schon am 1. November ist auch der Beginn des Advents ziemlich weit weg für mich. Nur wenn ich in den Melcom („Melcom- where Ghana shops“) gehe, der festlich mit Lichterketten, Glitzergirlanden und „Merry Christmas“ wünschenden Weihnachtsmännern geschmückt ist, erinnert etwas daran, dass es einige tausend Kilometer weiter nördlich gerade ziemlich anders aussieht. Als ob es das nicht sowieso schon täte.

In der letzten Woche war ich zwei mal in Accra. Einmal mit Britta, um Haribo Gummibärchen, Falafelpulver, Käse (!) und dunkles Brot (!) aka Russian Bread zu kaufen und ein bisschen nach Kleidern und Taschen etc. zu stöbern.
Das andere Mal war ich im Military Hospital, da ich an der Hand eine bakterielle Infektion hatte, die inzwischen aber schon wieder abgeheilt ist.
Viel schlimmer erwischt hat es da unser neues Malaria Opfer, dem es mittlerweile aber zum Glück schon wieder besser geht.
Auch abgesehen von Krankenhausbesuchen sind wir sind wir die ganze Zeit unterwegs:
Am Morgen nach dem DVD Abend wird gemütlich und lange auf der tollen Veranda mit Meerblick in Moree gefrühstückt, dann zum Strand gegangen, Krokodile angeschaut, abends mit allen gekocht oder essen und danach tanzen gegangen...
Vergangene Woche war ich meistens nicht in der Einrichtung, da ich gerade an der Erstellung einer Schulhomepage arbeite und dafür vom Gast-Zuhause oder dem Internet Café aus arbeite.
Da Freitag ein muslimischer Feiertag war und ich Donnerstag im Hospital war meine Arbeitswoche insgesamt sehr kurz.
Nächstes Wochenende haben wir schon wieder ein langes Wochenende, da Freitag (4. Dezember) Farmer's Day ist.
Wir werden das Wochenende in Takoradi, einer 70 km von Cape entfernten Stadt (die viertgrößte Ghanas) verbringen.

Heute werden wir an einem Research Project einer sehr netten amerikanischen studying abroad Studentin mitmachen. Zusammen mit Menschen verschiedener Herkunft und Nationalitäten werden wir das Cape Coast Castle besichtigen und danach mit der Gruppe über unsere Empfindungen diskutieren. Ich finde dieses Projekt und die Idee total klasse und bin froh, dass wir es bisher nicht geschafft haben das Castle anzuschauen, so dass wir jetzt die Möglichkeit haben dies im Rahmen dieses spannenden Projekts zu tun.
Das Cape Coast Castle (UNESCO Weltkulturerbe) ist eine Burg die von Briten gebaut wurde und einst zu den größten Sklavenumschlagplätzen der Welt gehörte (wie mich der pmv Ghana-Reiseführer informiert). „Für etwa 200 Jahre war die Burg zweifellos der wichtigste Stützpunkt der Briten in diesem Teil der Welt, von dem aus sie ihre Aktivitäten in ganz Westafrika koordinierten. Manchmal wurden bis zu 2000 Gefangene in vier relativ kleine Räume von etwa 100m² gepfercht, ohne Licht und ohne Kleidung. In diesen unterirdischen Kerkern mussten die Gefangenen bis zu drei Monaten vegetieren, bis die Schiffe kamen und sie verladen wurden. Zuvor wurden sie gebrandmarkt – mit glühenden Eisen gekennzeichnet – und aneinander gekettet.“ (Cobbinah, Reiseführer Ghana, S.290).

Ich wünsche euch allen eine schöne Woche (in Ghana beginnt sonntags die neue Woche), vielleicht mit einem etwas weniger beklemmenden aber ebenso spannenden Sonntag.

Mir ist aufgefallen, dass ich letztes Mal gar keine Grüße nach Australien erwähnt habe, deshalb heute extra für dich, Cousine: Liebe Grüße nach Australien. Und natürlich auch an den Rest der Welt.

Sonntag, 22. November 2009

Sonntag, 15. November 2009

Never cut the rope oder "Jesus! You can play!"


Zur Erklaerung: Der Baum hat Stacheln, dass sich keine Elefanten an ihm reiben





Larissa, Sophie, Hannah, Britta, Lea







Bilder zum Teil mit freundlicher Genehmigung von Lea



Vergangenes Wochenende waren wir, wie angekündigt, im Kakum Nationalpark, der circa 40 Trotro- Minuten von Cape Coast entfernt ist. Der Nationalpark ist ein 360 km² großes Regenwaldreservat.
Wir sind auf dem Canopy Walkway, eine 18- 40m über dem Boden schwebende Hängebrücke über und zwischen Baumkronen, gelaufen. Der Ausblick über den Nationalpark war atemberaubend, aber vielleicht war dass auch das Wackeln der Brücke. Ich habe versucht, den Ausblick für euch und mich in Fotos festzuhalten, aber wie immer kommt das auf den Bilder natürlich nicht im Entferntesten an das Erleben ran.
Nach dem Walkway haben wir den Nature Walk auf dem Bodengemacht.
Eine Führerin hat uns verschiedene Baumarten und ihre Nutzung erklärt und uns sicher zum Ende des Rundweges geführt. Alles in allem waren wir knapp 2 Stunden mit der Erkundung beschäftigt. Leider ging die Führerin sehr schnell, so dass wir gar nicht richtig nach oben, links oder rechts schauen konnten, sondern immer nur auf den verwurzelten Boden.
Das einzige Mal als sie langsam ging war, als wir ein Knurren gehört haben, von dem sie uns später erzählt hat, dass es wohl von einem Geparden kam.
Ansonsten haben wir von der Tierwelt, abgesehen von tollen Schmetterlingen, nicht viel gesehen. Aber gehört! Das Singen, Zirpen, und Rufen klang so, wie man es von Filmen und Regenwalsoundtracks (die wir alle so oft hören) kennt. Auf der Plattform, auf der man nur durch ein Moskitonetz geschützt unter freiem Himmel übernachten kann, waren wir nicht, dass kommt dann beim nächsten Mal.

Vergangenen Mittwoch hatten wir unsere erste Cultural Dance Lesson, was sehr großen Spaß macht. Nach der Tanzstunde kochen wir jetzt immer bei Ellen und Dana, wo auch die Tanzstunde stattfindet. Letztes Mal gab es: Maccaroni with cheese, heute wird es Indomie Instant Noodles geben.

Bei der Arbeit ist alles beim Alten. Ich habe letzte Woche wieder Sport und Creative Arts (Malen mit Schablonen) unterrichtet.
Am Donnerstag hab ich mit den Mädels der ersten Klasse ein Klatschspiel, das sie mir beigebracht haben, gespielt, woraufhin ein Junge der zugeschaut hat zu mir gemeint hat „Jesus! You can play!“.

Desweiteren haben wir fleissig Projekte geplant und unsere ersten Projektanträge verfasst, dazu mehr, wenn sie genehmigt wurden.

Freitag auf Samstag waren wir in Breman Asikuma, Samstag und Sonntag am Strand. Eigentliches Highlight des Wochenendes sollte Schnitzel essen in einem Beach Resort werden. Das Wiener Schnitzel und die Pommes haben an und für sich auch sehr gut geschmeckt, aber die Portionen waren sehr klein und viel zu teuer. Außerdem gab es Geschisse wegen dem Rückgeld und wegen Hannahs wirklich winziger Portion. Wahrscheinlich waren wir noch nicht lange genug schnitzelabstinent, um für ein Schnitzel all diese Unannehmlichkeiten auf uns zu nehmen.

Diesen Blogeintrag verfasse ich auf dem Gelände der University of Cape Coast, wo Britta und ich eben nach dem Sportangebot gefragt haben (Der Typ ist hier nur zwsichen 6 und 8 Uhr morgens anzutreffen).
Das Einzige was für mich in Frage kommt, ist Badminton, was allerdings zur unchristlichen Zeit Samstag um 6.30 Uhr MORGENS!! stattfindet. Werde, wenn es die Freitag-Abend-Planung zulässt, trotzdem versuchen das ein oder andere Mal hinzugehen.

Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich möchte an dieser Stelle meine neuen Leser grüßen (Hi!), ich bedanke mich recht herzlich für ihre Aufmerksamkeit und wünsche einen schönen Tag,

Sophie

Dienstag, 10. November 2009

Oh my god I can't believe it, I've never been this far away from home



Meine Creche Kinderlein



Kuesschen fuer Auntie Toffie



Jojo, my dear



Hanesia, meine kleine princess



Der kleine Segen



Nursery 2





Meine liebe Kathi, ich wuensche dir nachtraeglich alles, alles Liebe zum Geburtstag und gratuliere zum tollen Interview! Bald kann ich mich durch die Zeitungsversion nochmal davon ueberzeugen.

Bilder und Text zum Kakum Nationalpark gibt's bald. Bleibt dran!

Samstag, 7. November 2009

Ready or not here I come

Am Montagabend haben wir bei Dana und Ellen gekocht. Die beiden haben einen Backofen, was ich sonst noch nirgends in Ghana gesehen habe. In Brittas Einrichtung gibt es einen wie ihn auch Rabeas und Maltes Gastmutter hat: Ein kleiner Kasten aus Metall, der durch heiße Kohlen von unten und oben (er wird auf eine Schale mit heißen Kohlen gestellt und es werden Kohlen auf den Ofen gelegt) beheizt wird.
Wir haben Erdnussbutter- Schokoladen- Blechkuchen gemacht der superlecker geschmeckt hat und Nudeln mit Gemüsetomatensoße mit- haltet euch fest- Emmentaler(!) überbacken. Den hat Dana in Accra gefunden. Lag da so rum.

Die Hin- und Rückfahrt haben wir mit einem Trotro bestritten. Für kürzere Strecken außerhalb der Stadt nehmen wir immer Trotros.
Trotros sind Kleinbusse, die in Deutschland oder Holland (was Schriftzüge á la „Fliesen tip top“ unschwer erkennen lassen) ganz offensichtlich nicht mehr durch den TÜV gekommen sind.

An den Trotro- Stations gibt es immer ein lautstarkes werben um Fahrgäste das man sich (in voller Lautstärke, gerne auch durch ein Megafon) in etwa so vorstellen kann:
„Accra Accra Accra Accra Accra Accra Accra Accra Accra Accra Accra Accra Accra Accra Accra Accra. Aircondition aircondition aircondition aircondition aircondition aircondition aircondition aircondition aircondition aircondition aircondition“

Andere Städte wie Kumasi oder Takoradi sind beliebig einsetzbar. Meist hat man Glück und erwischt ein Trotro ohne Klimaanlage. Einmal sind wir mit einem gefahren dass 20 Pesewas mehr kosten sollte als normal, wegen der Klimaanlage. Unser Einwand, dass er die Klimanlage auch gerne ausschalten kann und wir dafür normal bezahlen hat den Met (Med?) nicht besonders interessiert. Der Med ist ein Mann der Fahrgäste ins Auto lässt, das Fahrgeld einsammelt und dem Fahrer sagt wenn jemand aussteigen will. Man kann nämlich an Junctions, also Haltestellen, oder irgendwo mitten auf der Strecke, aussteigen.

Trotro fahren macht immer Spaß, weil es immer sehr unterhaltsam ist. Von dem lebenden Huhn hinter uns habe ich schon berichtet, aber vergangenes Wochenende als wir nach Breman Asiukma gefahren sind, gab es ein neues Trotro Highlight. Ein neues Glanzlicht von den Leuchten Britta und Sophie. Folgendes hat sich zugetragen: Britta und ich saßen vorne beim Fahrer, ich mit rießen Reisetasche auf meinen Beinen. Irgendwann hält der Fahrer mitten in der Pampa an, steigt aus, kommt auf unsere Seite. Er weist die Frauen auf der Bank hinter uns an irgendwas an ihren Füßen rumzukruschteln worauf hin die Frauen Platz schaffen. An uns gewandt meint er „BAG, BAG, BAG!“ Wir denken, der freundliche Herr möchte dass wir meine Tasche zu den Füßen der Frauen stellen, dass wir mehr Platz haben. Wir natürlich „No, no. Thank you. It's not necessary. It's ok. No, no, no!“ Er wieder „Bag bag bag“ Wir „No no no. It's okay, it's REALLY ok“, das Spielchen ging recht lange so. Das ganze Trotro (voll mit gutgelaunten Frauen) konnte kein Englisch, hat sich aber prächtig amüsiert.

Irgendwann habe ich dann den Kanister in der Hand des Fahrers bemerkt und es hat etwas geklingelt. Die Auflösung finden Sie auf Seite 123. Spaß.

Unter unserer Sitzbank war das Zeug was bei unserem Auto daheim unter der Motorhaube ist. Und eben dort musste der Gute was nachfüllen (→ Kanister! Der war übrigens zu den Füßen der Frauen), weshalb wir aufstehen sollten, dass er die Bank zurück (BACK) klappen kann.
Das ganze Trotro schien sehr erleichtert als die Obronis das endlich begriffen haben und die Fahrt dann endlich weitergehen konnte.
(Bag oder wahlweise auch back wird hier übrigens „BAK“ ausgesprochen. „A“ wird bei dem Pitchin Englisch hier grundsätzlich A und nicht Ä ausgesprochen)

Habe zum Dank von der netten Frau hinter mir ein anerkennendes Klopfen auf die Schulter und ein schönes Lächeln bekommen. Außerdem hat eben diese Frau während der Fahrt auch noch ganz begeistert meine Haare betastet (noch ein anerkennendes Schulterklopfen) und am Ende aus meiner Wasserflasche getrunken. Den Rest wollte sie aus dem Fenster kippen, den Sinn habe ich nicht ganz verstanden.

In der Krippe hatte ich am Dienstag und Mittwoch die Kleinsten ganz alleine, weil ihre Lehrerin krank war. Ich habe mich ziemlich überfordert gefühlt mit 15 Zwergen um mich herum, aber schlussendlich hat es dann doch geklappt.

Am Dienstag hat es total geregnet. Das habe ich in Cape Coast zum ersten Mal erlebt (einmal nachts habe ich Regen noch gehört). Ich saß gerade im Internet- Café als sich der Regen plötzlich ganz nah angehört hat, was daran lag, dass es direkt hinter mir ordentlich von der Decke geregnet hat. Bin dann, als der Regen abgeschwacht war „heim“ gelaufen wobei ich sehr interessante Sachen beobachten konnte. Sturzbäche auf den Straßen und in den offenen Gattern, Menschenmassen die die Innenstadt verlassen haben und vermutlich nach Hause geströmt sind und Frauen mit Plastiktüten um den Kopf, dass ihre stundenlang kunstvoll geglätteten Haare nicht auf einmal ihre Lockenpracht entfalten.

Hightlight der Woche war, als ich am Montag die ersten beiden Briefe hier in Ghana erhalten habe. Ich habe mich so sehr gefreut als ich nach 5 Wochen umsonst zur Post laufen, 2 so tolle, tolle Briefe in der Postbox hatte!! Danke!

Gestern ist nun die entgültig letzte Freiwillige meiner Organisation in Cape eingetroffen. Abends waren wir erst was trinken (es gibt für 10 Cent in kleinen Plastikbeutelchen 50ml Palmschnaps. Und neue Entdeckung: Gin Tonic für 45 Cent!!!) und dann tanzen (endlich wieder. Tanzen!) in einem Club in dem wir die einzigen Gäste und natürlich auch die einzigen tanzenden Menschen waren. Man könnte meinen, der DJ hätte ein Gefühl dafür bekommen, welche Musik uns auf der Tanzfläche hält (am Anfang kam sogar TOK und Lauryn Hill), aber das war nicht der Fall. Trotzdem war es ein sehr schöner Abend, besonders weil wir eine recht große, sehr, sehr nette Gruppe waren.
Heute ist ein UN-Friedensfussballturnier in der Stadt, wo Fabis Sportklassen mitmachen, weshalb wir uns das auch mal anschauen. Danach gehen wir an den Strand, dieses Mal an einen anderen, der auch sehr schön sein soll: Breno Beach. Morgen gehen wir in den Kakum Nationalpark, worauf ich mich schon sehr freue, dass so ganz toll sein dort.

Lieber Philipp, alter Haudegen, ich wünsche dir alles, alles Liebe zum Geburtstag!

Meine lieben Daheimgebliebenen und Anderweitigverreisten, ich hoffe, ihr genießt die Kälte um die ich euch beneide.

Die besten Grüße aus Cape Coast

Sophie

Montag, 26. Oktober 2009

Boom Boom Pow



Sophie, Larissa (hinten), Britta, Tonia



Cape Coast Beach. Neidisch?



Hannah, Sophie, Britta und Tonia in einer Chop Bar



Cape Coast Castle



Chronologischer Abriss der vergangenen Tage:
Am vergangenen Wochenende waren Britta, Malte, Rabea, Sebastian und ich bei Larissa und Hannah in Breman Asikuma zu Besuch. Britta und ich sind, ganz ghanaisch, 5 Stunden zu spaet gekommen.

Vergangene Woche war ich nicht arbeiten, da ich starke Halsschmerzen, Kopfschmerzen und vorallem Magenschmerzen hatte.
Mittwoch bin ich trotzdem zum Arbeiten gegangen, was keine gute Idee war. Bin dann frueher wieder gegangen. Donnerstag wurde ich dann von meiner Lokalmentorin genoetigt ins Labor zu gehen um einen Malariatest zu machen. Negativ. Das hätte ich ihr auch ohne Test sagen können.
Freitag war ich zur Untersuchung im Krankenhaus. Muss jetzt die Dosis von meinem Medi, dass ich eh jeden Tag nehm, erhöhen und nochmal nen Test im Lab machen.
Das Krankenhaus ist so eine Sache für sich... Erstmal bekommt man eine kleine Medical Care Card, die man immer dabei haben muss wenn man ins Krankenhaus geht. Außerdem muss man sich eine Patientenmappe anlegen lassen. In der Regel muss man hierfür schon warten, ich konnte diese und die nächste Warteschlangen überspringen, da meine Mentorin zwei Ärzte dort kennt. Das war ein bescheuertes Gefühl, wie sie mich da durchgemogelt hat und manche Wartenden offensichtlich bei weitem schlechter dran waren als ich. Dann wurde ohne warten Blutdruck und Temperatur gemessen. Dann musste auch ich ein paar Minuten warten. Dann wurden einige Namen aufgerufen und wir wurden vor ein Zimmer in eine Reihe gesetzt und der Reihe nach durft man dann rein. Also nochmal warten, aber ich habe ja bei Gott keinen Grund mich zu beklagen. Als ich drin war war noch ein andere Patient da. Wir wurden parallel behandelt. Zwei Ärzte die an einem großen Tisch saßen, der Arzt behandelte den anderen, die Ärztin mich. Da waren dann noch etliche andere Menschen in diesem Zimmer, keine Ahnung was die dort gemacht haben. Hat mich aber nicht gestört, da ich ja nur zu meinen Symptomen befragt wurde.

Donnerstag und Freitag war meine Krippe/ Kindergarten/ Schule wegen Mid Term geschlossen. Da das eine Privatschule ist, gibt es außer an Weihnachten keine richtigen Ferien, sondern nur alle 8 Wochen (Mitte des 16 Wochen dauernden Terms) 2 schulfreie Tage. Ich darf meine Urlaubstage daher beliebig legen. Donnerstag und Freitag wollte ich allerdings keine Urlaubstage opfern und wollte mit in Brittas neues Projekt. Eine Catering und Dressmaking Schule in der Nachbarstadt Elmina. Das hatte sich mit der Krankenheit aber schnell erledigt.

Gestern wären wir eigentlich nach Accra, aber ich fühle mich dazu noch nicht fit genug.
Heute war unsere gesamte Ghana LAG bei Julie, Maltes und Rabeas wunderbarer Hostmom, in Mankessim zum Essen eingeladen. Es gab Fufu mit Lightsoup (was ichl über Britta, über mich, auf den Boden und an die Wand geschmissen habe), Fried Rice, Plain Rice, Chicken, Sweet Potatoe, Kelawele und ein anderes Plantain Produkt, zwei verschiedene Stew, Melone, Ananas usw. Es war GROßARTIG :)


Hier in der Central Region, und vermutlich auch im restlichen Ghana wird immer heißer, weshalb wir oft einen Mittagsschlaf machen. Ich vermute wir haben jetzt immer so 35°C.

Mittwoch in einer Woche sind wir schon 2 Monate hier, dass heißt, 1/6 unseres Ghanajahres sind vorrüber! Als ich heute 1. November in mein Tagebuch geschrieben habe, hat sich das total unrealitisch angefuehlt. 1. November bei 30 Grad...

Meine Lieben, ich wünsche euch eine schöne Woche
Liebe Grüße
Eure Sophie

Freitag, 23. Oktober 2009

Paint a picture on my wall



Rabea, Britta, Larissa, Hannah, Sophie



Rabea, Malte, Hannah, Sophie, Britta, Fabi, Larissa



Sophie, Larissa



Fabians Geburtstagstorte



Muscheln die ich am Anomabo Beach gefunden habe



Rabea, Larissa, im Hintergrund zu erahnen: Regina, Hannah